Freitag, 26. April 2024

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Körperliche Bewegung: Einfluss auf die Prognose

 

Diagnose Brustkrebs: Frauen schränken sportliche Aktivität ein

Viele Frauen sind nach der Diagnose von Brustkrebs weniger körperlich aktiv und erhöhen deshalb ihr Gewicht.

Dies hat eine medizinische Studie in den USA heraus gefunden. Dabei kann gerade regelmäßige Bewegung und ein normales Gewicht großen Einfluss auf die Heilungschancen haben. Etwa 80 Prozent der Frauen, bei denen die Diagnose Brustkrebs gestellt wurde, legten im ersten Jahr sowohl beim Gewicht als auch beim Körperfettanteil zu. Das ist eine Folge der eingeschränkten körperlichen Aktivität. Korpulentere Frauen haben nach Ansicht von Wissenschaftlern aber schlechtere Heilungschancen und leiden auch unter häufigeren Rückfällen im Vergleich zu schlankeren Frauen.

Die Studie untersuchte 812 an Brustkrebs erkrankte Frauen, inwieweit sich die körperliche Aktivität nach der Diagnose änderte und ob das Auswirkungen auf das Gewicht (Body Mass Index) hatte. Die Mehrzahl der Befragten gab an, nach der Diagnose ihre sportlichen Aktivitäten im Durchschnitt um zwei Stunden verringert zu haben - eine Reduzierung um 11 Prozent im Vergleich zu der Bewegungshäufigkeit vor der Diagnose. Aus der Studie geht hervor, dass die Einschränkung der körperlichen Bewegung von der Art der Behandlung abhängig ist. Frauen, die sich einer Operation oder eine Operation in Verbindung mit Strahlungstherapie unterzogen hatten, sind weniger im Haushalt und auch weniger sportlich tätig. Den größten Aktivschwund verzeichneten aber Frauen mit Chemotherapie.

Anscheinend wird die Bedeutung von Bewegung und Körpergewicht für die Genesung und den weiteren Verlauf der Therapie immer noch unterschätzt. "Wenn bei einer Frau Krebs diagnostiziert worden ist, und ich meine nicht nur beschränkt auf die Diagnose Brustkrebs, ist Sport, Diät und Gewichtskontrolle ein bedeutender Teil der Therapie." So die Autorin der Studie Dr. Melinda Irwin von der Yale School of Medicine in New Haven.

Der Sport schwächt Nebenwirkungen wie Fatigue (Ermüdungs- und - Erschöpfungserscheinungen) ab und verbessert die gesundheitliche Gesamtlage. Warum Übergewicht das Brustkrebsrisiko erhöht, darüber spekulieren die Ärzte noch. Man vermutet aber, dass Fettzellen vermehrt Östrogene produzieren. Und die wiederum regen die Produktion von Krebszellen an. Allerdings wollen Wissenschaftler diesen Zusammenhang noch genauer erforschen.

WANC 05.03
Quelle: Cancer (2003), Vol. 97, No. 7, pp. 1746 – 1757


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