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Sonografie soll Tumoren entdecken, wenn er noch nicht tastbar und auch im Röntgen nicht sichtbar ist (Foto: Helios) |
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Plädoyer für die Sonografie
Je eher der Tumor entdeckt wird, desto
größer ist die Aussicht auf Heilung. Mehrere Studien zeigen, dass eine
Ultraschalluntersuchung Brustkrebs oft entdeckt, wenn der Tumor noch
nicht tastbar und häufig auch im Röntgenbild noch nicht sichtbar ist.
Dies trifft besonders häufig bei Frauen mit dichtem Brustgewebe zu,
sagt die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM).
Sie befürwortet deshalb den vestärkten Einsatz der Sonografie in der
Brustkrebsfrüherkennung.
Brustkrebsfrüherkennung durch Ultraschall gehört zu den individuellen
Gesundheitsleistungen (IGEL), die nicht von den Krankenkassen
erstattet werden. Sie wird deshalb von Kritikern als unnötig
eingestuft. Zu Unrecht, wie Professor Dr. med. Helmut Madjar,
Fachbereichsleiter Gynäkologie von der Deutschen Klinik für Diagnostik
(DKD) in Wiesbaden heraus streicht: Bei jeder fünften Frau, die wir
wegen eines Mammakarzinoms operieren, haben niedergelassene Frauenärzte
den Tumor primär bei einer Ultraschall-Untersuchung entdeckt. Im Jahr
2007 waren dies 21 von 86 operierten Mammkarzinomen, und acht von 41
gutartigen Tumoren. Dies entspricht einer Steigerung der Krebserkennung
um 24 Prozent ausschließlich durch den Ultraschall. Die Zahl der
Fehlalarme, also der falsch-positiven Befunde, sei darüber hinaus
geringer als von den Leitlinien gefordert.
Die beim IGEL-Ultraschall entdeckten Krebserkrankungen befanden sich
fast alle in einem frühen Stadium mit besten Heilungschancen. Madjar
erläutert: Keiner der Tumore war tastbar. Die meisten waren auch auf
einer nachträglich durchgeführten Mammografie nicht erkennbar. Für den
Experten steht deshalb fest, dass die regelmäßige systematische
Ultraschalluntersuchung die Brustkrebsfrüherkennung wesentlich
verbessern könnte.
Madjar rät vor allem jüngeren Frauen zur Ultraschallfrüherkennung. Vor
den Wechseljahren habe die Brustdrüse oft eine hohe Gewebedichte, die
die Tumorerkennung in der Mammografie erschwere. Aber auch nach den
Wechseljahren ist die Brustdrüse vor allem bei Frauen unter hormoneller
Therapie in 30 Prozent dicht und mammografisch schwer diagnostizierbar.
Dies wurde in den letzten Jahren auch in zahlreichen Diagnostikstudien
gezeigt.
Erfolgreich sei die Früherkennung jedoch nur, wenn die Ärzte über
moderne Ultraschall-Geräte und über ausreichende Erfahrung in der
Ultraschalluntersuchung verfügen. Prof. Dr. Eberhard Merz,
Vizepräsident der DEGUM, Direktor der Frauenklinik am Krankenhaus
Nordwest in Frankfurt am Main betont: Wichtig ist neben einer
fundierten Grundausbildung eine ständige Weiterbildung.
WANC 19.08.10, Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM)
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