Freitag, 26. April 2024

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Geschwulste werrden meist selbst ertastet

 

Fibroadenome: Nicht alle müssen entfernt werden

Fibroadenome sind gutartige Brusttumore, die überwiegend bei der Tastuntersuchung selbst gefunden werden. Bisher wurden die Knoten häufig operativ entfernt. Doch das muß nicht sein, wie Prof. Ingrid Schreer hervor hebt.

Fibroadenome sind die häufigste Ursache für einen positiven Tastbefund in der weiblichen Brust. Früher wurden die Tumore, obwohl sie gutartig sind, immer operativ entfernt. Dies geschah, da sich aus einigen Fibroadenomen später ein Brustkrebs entwickeln kann. Nach Auskunft von Prof. Ingrid Schreer vom Mamma-Zentrum der Universität Kiel werden die Fibroadenome heute nur noch dann entfernt, wenn ein Größenwachstum auf einen möglichen Brustkrebs hinweist.

Schreer bezieht sich auf eine neuere wissenschaftliche Studie, in der auch bei beginnender Größenzunahme nicht sofort operiert wurde. Statt dessen wurden die Frauen regelmäßig per Ultraschall untersucht. Die Studie ergab, dass erst dann mit einem Brustkrebs zu rechnen ist, wenn der Tumor innerhalb von 6 Monaten um mehr als 20 Prozent an Größe zunimmt.

Nach Ansicht von Prof. Schreer ist eine solche abwartende Haltung nur bei kleineren Fibroadenomen (unter 3 Zentimetern Größe) verantwortbar. Voraussetzung sei aber eine große Erfahrung der Ärzte und ein "High-End-Equipment", das in Deutschland nicht in allen Orten verfügbar sei.

Was ist ein Fibroadenom?
Ein Fibroadenom ist ein gutartiges Geschwulst in der Brust, das vor allem aus Binde- und Drüsengewebe besteht. Dieser Knoten tritt hormonabhängig und deshalb überwiegend bei Frauen im Alter zwischen 15 und 30 sowie zwischen 45 und 55 Jahren auf. Er ist einer der häufigsten gutartigen Brusttumoren. In der Regel verursacht er keine Schmerzen oder Beschwerden. Das Wachstum verläuft meist in Schüben und dann sehr schnell. Obwohl das von einem Fibroadenom ausgehende Brustkrebsrisiko als relativ gering eingeschätzt wird, nur eins von 1.000 wird bösartig, muß es regelmäßig vom Arzt kontrolliert werden. Untersuchungsmethoden sind Sonografie, Mammografie und Biopsie (Gewebeentnahme).

WANC 03.04
Quelle: Deutsche Medizinische Wochenschrift 2004; 129 (5): 180


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