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Brustkrebs: Mütter haben ein geringeres Risiko (Foto: TK) |
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Schwangerschaft schützt vor Brustkrebs
Das Risiko einer Frau, ab einem Alter von 40 Jahren an
Brustkrebs zu erkranken, ist umso geringer, je mehr Schwangerschaften
sie erlebt hat. Das gilt nur eingeschränkt für Frauen mit einer Mutation
der BRCA1 und BRCA2.
Die Zahl der Schwangerschaften, eine erste Schwangerschaft in jungen
Jahren und Stillen wirken als Schutzfaktoren gegen Brustkrebs.
Allerdings waren sich Ärzte bisher nicht sicher, ob dieses auch für
Frauen mit Mutationen in den Genen BRCA1 und BRCA2 gilt. Frauen mit den
veränderten Genen haben generell ein erhöhtes Brustkrebsrisiko.
Die Wissenschaftler stellten fest, dass das Brustkrebsrisiko bei diesen
Frauen mit einem Kind genauso hoch ist wie bei Frauen ohne Kinder.
Unter den Frauen mit mehreren Kindern hatten jedoch Mütter mit jedem
weiteren Kind ein um 14 Prozent niedrigeres Risiko, ab einem Alter von
40 Jahren an Brustkrebs zu erkranken.
Der positive Effekt geht möglicherweise darauf zurück, dass die
milchproduzierenden Zellen im Drüsengewebe der Brust erst während einer
Schwangerschaft vollständig ausreifen. Denn mit zunehmendem
Reifungsgrad der Zellen nimmt die Neigung zu entarten ab, vermuten die
Forscher.
Ein deutlicher Unterschied zeigte sich, wenn die Epidemiologen das
Krebsrisiko nach Art der Mutation bewerteten: Unter den Frauen mit
Mutation im BRCA2-Gen war das Krebsrisiko im Vergleich zu
Erstgebärenden unter 20 Jahren etwa doppelt so hoch, wenn die erste
Geburt in einem späteren Lebensalter erfolgte.
Bei Trägerinnen einer Mutation im BRCA1-Gen stellten die
Wissenschaftler genau das Gegenteil fest: Das Risiko, an einem
Mammakarzinom zu erkranken, war bei den Frauen niedriger, die ihr
erstes Kind erst in einem Alter von 30 oder mehr Jahren bekamen.
Es spielte keine Rolle für das Krebsrisiko, ob die Schwangerschaften
durch eine Fehlgeburt oder eine Abtreibung vorzeitig beendet wurden.
Auch die Stillgewohnheiten scheinen bei Mutationsträgerinnen keinen
Einfluss auf das Erkrankungsrisiko zu haben.
Herausgefunden hat das die IBCCS-Studie (International BRCA1/2 Carrier
Cohort Study), die in Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden,
Schweden, Deutschland und Kanada durchgeführt wurde. Untersucht wurden
1600 Studienteilnehmerinnen.
WANC 24.05.06
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