Samstag, 27. April 2024

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Müller (links), Stevens: "Jetzt liegt es an den Frauen, mit ihrer Teilnahme das Angebot auch zum Erfolg zu führen." (Foto: KVB)

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Mammographie-Screening: Teilnehmerzahlen steigen

Ein positives Fazit gut ein Jahr nach Programmstart zogen die an dem Bayerischen Mammographie Screening (BMS) beteiligten Projektpartner wie Kassen. Kassenärztliche Vereinigung sowie das Ministerium.

Inzwischen wurden über 190.000 Einladungen versandt. In den Regionen Oberfranken und Nördlicher Landkreis München, wo das BMS am 1. April begonnen hatte, nahm inzwischen knapp jede Vierte der eingeladenen Frauen an der Früherkennungsuntersuchung teil. Bis auf die Region Mittelfranken, wo die Vorbereitungen laufen, sind in allen anderen bayerischen Regierungsbezirken inzwischen Screening-Netze mit durchschnittlich 19 qualifizierten Ärzten, die sich einer speziellen Prüfung unterzogen haben, etabliert worden. Das BMS richtet sich an alle Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren und war bislang auf Versicherte bei AOK und LKK beschränkt, ab 1. Juli wird dieses Angebot auch den Versicherten der Betriebskrankenkassen offen stehen.

"Brustkrebs ist die Geißel der Frauen. Ich bin froh, dass das Mammographie-Screening, das wir von Anfang an auch finanziell unterstützt haben, so gut angelaufen ist", erklärte die bayerische Sozialministerin Christa Stewens. Dazu gehörte unter anderem auch, dass die notwendigen Vorgaben zum Strahlenschutz rasch und unbürokratisch von Bayerns Gesundheitsministerium kamen. Dazu sagte Staatssekretärin Emilia Müller: "Hohe Qualitätsstandards sind sichergestellt. Studien zeigen, dass ein solches Screening jährlich Tausende von Menschenleben retten kann. Deshalb haben wir von Anfang an das Screening-Programm mitgetragen. Jetzt liegt es an den Frauen, mit ihrer Teilnahme das Angebot auch zum Erfolg zu führen."

Im Gegensatz zu den bisherigen Ansätzen auf Bundesebene ist das bayerische Konzept dezentral ausgerichtet und setzt auf die Nutzung bestehender Versorgungsstrukturen im ambulanten und stationären Bereich. Dass dieser Weg sinnvoll ist, zeigt ein erster Vergleich der Daten aus der Region Oberbayern mit denen der Modellprojekte Wiesbaden und Bremen. Während bei letzteren jeweils rund sechs Prozent aller Teilnehmerinnen nach einem notwendigen dritten Befund zur weiteren Abklärung erneut einbestellt werden mussten, liegt diese Zahl in Oberbayern nur bei rund drei Prozent.

Die Zahl der erkannten Karzinome ist hingegen mit rund einem Prozent aller Fälle überall gleich. "Wir führen dies darauf zurück, dass die Ärztinnen und Ärzte, die als Erst-, Zweit- oder Drittbefunder an unserem Programm teilnehmen, sich einer strengen Prüfung unterzogen haben und höchste Qualitätsansprüche erfüllen", so der Vorstandsvorsitzende der KVB, Dr. Axel Munte. Eine Umfrage unter den Teilnehmerinnen habe ein weiteres klares Plus für das dezentrale Konzept ergeben: So hätten über die Hälfte der Befragten angegeben, den Arzt für die Mammographie deshalb ausgewählt zu haben, weil er ihnen bereits bekannt war.

Einen Ausblick auf die weiteren Perspektiven des Programms gab der Vorstandsvorsitzende der AOK Bayern, Dr. Helmut Platzer. Gerade durch das neu geschaffene Disease Management Programm (DMP) Brustkrebs, das seit 1. April 2004 läuft, werde die Bedeutung einer wirkungsvollen Früherkennung weiter zunehmen. Denn so Platzer: "Damit gelingt es uns erstmals exemplarisch, eine engmaschige Versorgungskette von Anfang an bis zur Nachbehandlung zu knüpfen. Bisher haftet Deutschland leider der Ruf an, in Sachen Brustkrebs nicht mit der europäischen Spitze mithalten zu können. Auf der Basis von BMS und DMP Brustkrebs kann es uns gelingen, auch international Standards zu setzen, was die Erkennung und Behandlung von Brustkrebs angeht."

WANC 05.04


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