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Mammographie: Künftig alle zwei Jahre |
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Mammographie Screening
Am 1. Januar 2004 fiel der Startschuß für die Einführung der Früherkennungs-Mammographie für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren.
Allerdings muss das Mammographie-Screening von jedem Bundesland einzeln
zugelassen werden. Der Aufbau ist deshalb von Land zu Land
unterschiedlich schnell erfolgt. Ein vollständiger Aufbau der insgesamt
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Screening-Einheiten mit insgesamt 376 geplanten
Mammographie-Einheiten soll Anfang 2009
abgeschlossen sein.
Alle zwei Jahre sollen künftig Frauen zwischen 50 und 69 Jahren zu einem Screening eingeladen werden. Das sind rund zehn Millionen Bundesbürgerinnen. Einzige Bedingung: Sie müssen Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse sein. Jüngere Frauen wurden bewusst ausgeklammert: Bei ihnen sind die Tests weniger aussagefähig. Außerdem liegt das Alter, in dem die Diagnose Brustkrebs gestellt wird, im Durchschnitt bei 63 Jahren. Frauen unter 50 Jahren haben aber weiterhin Anspruch auf eine Röntgenuntersuchung ihrer Brust, wenn ein konkreter medizinischer Verdacht auf eine Tumorerkrankung besteht. Dies kann der Fall sein bei Beschwerden oder aufgrund von Ergebnissen einer klinischen Untersuchung.
Laut Spitzenverbände der Krankenkassen und Kassenärztlichze Bundesvereinigung (KBV) genügt die Vorsorgeuntersuchung höchsten Qualitätsanforderungen. Selbst sehr kleine Tumore werden erkannt und lassen sich erfolgreich therapieren.
Die Spitzenverbände und KBV stellen klare Anforderungen an die
Ausbildung des untersuchenden Personals. Zu denen gehören Ärzte und
Röntgenassistenten. Auch die technische Ausstattung und die Beurteilung der Mammographien haben hohen Standards zu genügen. So ist jedes Röntgenbild von zwei Ärzten zu befunden.
Das Qualitätsmanagement umfasst alle Schritte der Versorgungskette von der Einladung der teilnahmeberechtigten Frauen, über die Durchführung der eigentlichen Screening-Untersuchung bis hin zu Folgediagnostik, Therapie und Nachsorge. Es solle die Anzahl der falsch-positiven Befunde minimieren. Bisher kommt es in bis zu 100.000 Fällen zu unnötigen operativen Abklärungsmaßnahmen. Spitzenverbände
und KBV setzen in diesem Programm die europäischen Leitlinien um und
stützen sich auf Erfahrungen mit Modellprojekten in den Regionen
Bremen, Wiesbaden und Weser-Ems.
Dort stieß das Screening auf große Akzeptanz. Das jedenfalls sagen die offiziellen Berichte. Die Ergebnisse sind zum Teil schon ausgewertet. Den erwarteten positiven Effekten für die anspruchsberechtigten Frauen und ihre Angehörigen stehen Kosten für das Gesundheitssystem in Höhe eines dreistelligen Millionenbetrags gegenüber. Nach Auffassung der Spitzenverbände und der KBV ist diese Summe absolut sinnvoll und zielgerichtet eingesetzt.
Anmerkung: Trotz all der guten Absichten und Erklärungen bleiben
Zweifel über den Nutzen derartiger Programme. Auch die
wissenschaftlichen Studien zeichnen kein einheitliches Bild, ob das
Screening tatsächlich etwas bringt. Kritiker meinen sogar, dass die
Nachteile und Risiken überwiegen.
WANC 01.03 / aktualisiert 12/09
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