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Fast 90 Prozent der Krebserkrankungen im Norden erfasst
In Schleswig-Holstein werden 90 Prozent aller
Krebserkrankungen registriert. Dies geht aus dem 3.
Krebsregisterbericht hervor, den Gesundheitsministerin Heide Moser (SPD) in Kiel vorgestellt hat.
Es falle auf, dass die Neuerkrankungsquote bei Brust- und bei Hautkrebs über dem Bundesdurchschnitt liege, sagte Moser. Es zeige sich im Vergleich mit anderen Daten, dass beispielsweise die Schätzungen für Brustkrebsfälle bundesweit nach oben korrigiert werden müssten.
Die Erfassungsquote von Krebs-Neuerkrankungen- und Todesfällen sei im Vergleich zum 2. Krebsregisterbericht um zehn Prozent gestiegen sagte Moser. Der jüngste Bericht basiert auf den Daten des Jahres 2000. Bei einigen Tumoren, wie Haut-, Darm-, Prostata- und Brustkrebs
liegt die Erfassungsquote inzwischen bei über 90 Prozent, bei Tumoren an Gehirn, Magen, Bauchspeicheldrüse und Eierstock müsse die Quote jedoch noch besser werden, betonte die Gesundheitsministerin.
Bislang habe in Deutschland das Krebsregister des Saarlandes als Orientierungsmaßstab gegolten, sagte der Leiter der Krebsregisterstelle, Alexander Katalinic. Nach seiner Ansicht müssen für verschiedene Krebsarten die bundesweiten Schätzungen korrigiert werden. Beispielsweise bei den Hautkrebs-Neuerkrankungen liege
Schleswig-Holstein mit 16 Fällen pro 100 000 Menschen doppelt so hoch wie der Bundesdurchschnitt. Die Fallzahlen seien denen im Nachbarland Dänemark, Hamburg und Bremen und München sehr ähnlich. "Die bundesweite Schätzung ist vermutlich zu niedrig angesetzt", sagte
Katalinic. Eine Ursache der höheren Hautkrebsquote im Norden könne die im Vergleich zum Süden höhere Zahl an hellhäutigen Menschen sein.
Aus dem Krebsregisterbericht geht weiter hervor, dass Lungenkrebs beim Männern die häufigste rebstodesursache (28 Prozent) ist und auch bei Frauen ständig ansteigt (11 Prozent aller Fälle). Hauptursache für Lungenkrebs sei das Rauchen.
WANC 02.03
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