Früherkennung: Europa hinkt hinterher
 

Frauen in Europa leben gefährlicher als in den USA. Denn hierzulande ist das Risiko, dass der Brustkrebs erst in einem Stadium erkannt wird, in dem sich der Tumor schon ausgebreitet hat, viermal so hoch wie in den USA.

Das geht aus einer Studie von Datamonitor hervor. Dort wird festgestellt, dass sich vergleichsweise mehr Patientinnen in einem späten Stadium der Erkrankung in den fünf europäischen Nationen Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien und Italien als in den USA befinden. Gleichzeitig habe sich auch der Abstand zwischen Europa und den USA vergrößert.

In den USA gibt es über 1,3 Millionen Frauen mit Brustkrebs in den Stadien I oder II. Nur 69.000 befanden sich im fortgeschrittenen Stadium III oder IV. In Europa gab es dagegen 800.000 Frauen mit Stadium I oder II, aber 200.000 mit Stadium II oder IV. Der Report gibt an, das sich in Europa etwa 20 % der Erkrankten in einem späten Stadium befinden, während das in den USA nur 5 % sind. In Europa führt Deutschland die traurige Rangliste der meisten Stadium IV-Erkrankten vor Frankreich und Italien an.

Warum das so ist? Datamonitor führt die Situation auf die agressivere Screeningpolitik im Rahmen von Gesundheitsprogrammen zurück. In den USA werde der Früherkennung und frühen Behandlung wesentlich Nachdruck verliehen als in Europa. Die Bemühungen, den Brustkrebs so früh wie möglich zu erkennen, führe zu einer erhöhten Überlebenschance. Im Vergleich zu Europa sei die amerikanische Bevölkerung viel besser über die Krankheit informiert. Es bestehe eine große Betonung der Selbst-Tastuntersuchung für Frauen ab 20, einer ärztlichen Kontrolle alle drei Jahre für Frauen zwischen 20 und 40 sowie jährlich für Frauen über 40. Für Frauen über 40 empfehlen die amerikanischen Gesundheitsbehörden die regelmäßige Mammografie.

WANC 04/03

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Quelle:
http://www.brustkrebs-web.de/index.php/1053_frueherkennung_copy.php
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