Radikale Operation
 
Über viele Jahre stellte die "radikale Mastektomie" die einzige Therapiemöglichkeit beim Brustkrebs dar. In großen Studien, die zum Teil bereits in den 70er Jahren begonnen wurden, konnte gezeigt werden, dass heute auch ohne die Entfernung des großen Brustmuskels und ohne entstellende Amputation gleich gute Heilungschancen bei deutlich verbesserter Lebensqualität für die betroffenen Patientinnen bestehen.

Eine radikale Brustoperation kann in seltenen Fällen - wenn zum Beispiel der Krebsknoten im Verhältnis zum noch gesunden Gewebe zu groß ist - auch heute noch notwendig sein. Bei der Operation (Mamma-Amputation) werden sowohl die gesamte betroffene Brustdrüse, als auch die Lymphknoten der entsprechenden Achselhöhle entfernt.

Der Operationsschnitt reicht über die Brust bis hin zur Achselhöhle. Etwa 3 - 4 Wochen nach dem Eingriff ist die Wunde verheilt. Nach der Operation berichten die Frauen zum Teil über ein Spannungsgefühl in der Brust. Der Grund hierfür ist, dass mit der Entfernung der Brust auch die darüber befindliche Haut zum Teil entfernt wurde. Außerdem kann die Beweglichkeit des Schultergelenks auf der operierten Seite eingeschränkt sein. Rechtzeitiges Training der Schulter-Arm-Muskulatur kann hier helfen.

Nach einer radikalen Brustoperation muss man sich nicht verstecken. Es gibt zahlreiche Hilfen, die betroffene Frauen nutzen können, wie z. B. speziell präparierte BHs und Badeanzüge.

Zudem besteht seit den letzten Jahren die Möglichkeit des Wiederaufbaus der Brust. Für den Wiederaufbau der Brust gibt es mehrere Alternativen (gefüllte Plastiken, z. B. mit Silikon oder Kochsalzlösung, seltener mittels

Schwenklappenplastik). In der Regel wird - wenn ein Wiederaufbau geplant ist - bereits bei der Brustentfernung ein Platzhalter eingesetzt. Nach rund einem halben Jahr kann der Platzhalter in einer zweiten Operation durch die endgültige Prothese ersetzt werden. Die äußere Form der Brust kann somit der gesunden Seite angeglichen werden.

Nicht nur bei der radikalen Operation, auch bei der brusterhaltenden Operation kann es nötig werden, die Brustwarze mit zu entfernen. Auch hier bestehen plastisch-operative Möglichkeiten, die Brustwarze zu rekonstruieren.






Quelle:
http://www.brustkrebs-web.de/index.php/894_radikal.php
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