Operation
Der erste Schritt in der Krebstherapie ist meistens eine Operation. Manchmal reicht diese Maßnahme aus, um den Tumor vollständig zu entfernen.
Dank medizinischer Fortschritte ist Brustkrebs heute keineswegs gleichbedeutend mit einer Brustamputation im Gegenteil: Die brusterhaltende Operation ist mittlerweile zum Standard geworden und wird einer vollständigen Entfernung der Brust nach Möglichkeit vorgezogen. Diese Methode belastet wesentlich weniger als eine vollständige Entfernung der Brust. Sie ist inzwischen soweit ausgereift, dass sie bei 70 Prozent der Frauen durchgeführt werden kann, ohne dass ein erhöhtes Rückfallrisiko zu erwarten ist. Neue Untersuchungen haben ergeben, dass die brusterhaltende Operationen genauso gute Heilungschancen hat wie eine vollständige Entfernung der Brust.
Bei einer brusterhaltenden Operation (Tumorektomie, Lumpektomie) wird nur das erkrankte Gewebe inklusive einem Saum aus gesundem Gewebe entfernt, ohne die ganze Brust abzunehmen. Hierfür ist nur ein kleiner Schnitt erforderlich, der an einer kosmetisch günstigen Stelle platziert wird.
Nach einer brusterhaltenden Operation muss die betroffene Brust in regelmäßigen Abständen bestrahlt werden, um alle eventuell noch vorhandenen Tumorzellen zu zerstören und die Bildung neuer Krebsgeschwüre (Rezidive) zu verhindern.
Nur bei 30 Prozent aller Brustkrebs-Patientinnen ist eine brusterhaltende Operation nicht möglich, z. B. wenn der Tumor im Verhältnis zur Brust sehr groß ist oder wenn angrenzende Haut- und Muskelschichten betroffen sind. Um mit hoher Sicherheit alle Tumorzellen zu beseitigen, ist in diesen Fällen eine vollständige Entfernung der Brust (Mastektomie, Ablatio) erforderlich. Ein Wiederaufbau der Brust kann noch während der Operation oder wenige Monate später erfolgen.
Sprechen Sie ganz offen mit Ihrem Arzt über Ihre Ängste, Bedürfnisse und Fragen. Holen Sie - falls Sie sich unsicher sind - noch eine zweite Meinung ein. Zudem haben Sie die Möglichkeit, sich über Selbsthilfegruppen wie z.B. die Deutsche Krebshilfe zu informieren.
Mit der Entfernung des Tumors aus der Brust hängt auch eng die Entfernung der Lymphknoten in den Achselhöhlen zusammen. Sie werden noch während der Operation genau untersucht, um festzustellen, ob die Krebszellen bereits in das Lymphsystem vorgedrungen sind. Dieser Befund stellt eine wichtige Entscheidungsgrundlage für das weitere Vorgehen dar.
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