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Ein starkes Immunsystem hilft, damit die Chemotherapie gut wirken kann |
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Chemotherapie: Das Immunsystem entscheidet über den Erfolg
Der Erfolg einer Chemotherapie bei
Brustkrebs hängt stark vom Immunsystem der Patientin ab. Forscher haben
herausgefunden, dass eine Chemotherapie bei Brustkrebspatientinnen
besonders gut wirkt, wenn bereits vor Beginn der Behandlung
Abwehrzellen im Tumorgewebe festzustellen sind. Dann ist das
Immunsystem im Bereich des Tumors aktiviert und kann die Wirkung der
Chemotherapie verstärken. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Tumor unter
der Therapie vollkommen verschwindet, ist in diesem Fall deutlich
höher.
Etwa jede achte Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. In
vielen Fällen wird vor oder nach der Operation eine Chemotherapie
durchgeführt. Ziel ist es, diese nur mehr dann einzusetzen, wenn die
Patientin wirklich davon profitiert. Wie bei anderen Krebserkrankungen
spielen auch beim Brustkrebs bereits seit mehreren Jahren so genannte
Biomarker eine Rolle. Sie werden im Tumorgewebe bestimmt und geben
Hinweise, ob und wie eine Behandlung individuell wirkt. Das hilft den
Medizinern, für jede Patientin die optimale Therapie zu finden. Die
neuen Forschungsergebnisse der Berliner Wissenschaftler weisen jetzt
darauf hin, dass immunologische Biomarker im Tumorgewebe die
etablierten Diagnostikmethoden ergänzen können.
Im Rahmen einer vor der Arbeitsgruppe um Prof. Carsten Denkert vom
Institut für Pathologie am Campus Charité Mitte durchgeführten Studie
wurden über 1000 Gewebeproben betrachtet. Das Gewebe wurde vor der
Chemotherapie aus dem Tumor entfernt. Die Charité-Wissenschaftler
beurteilten unter dem Mikroskop jede Probe, um Entzündungszellen, so
genannte tumor-assoziierte Lymphozyten, nachzuweisen. Ergänzend wurden
immunologische Biomarker getestet.
Bei einem Teil der Patientinnen war der Tumor nach der Chemotherapie
bereits vor der Operation vollständig verschwunden. Wenn im Tumorgewebe
vermehrt Abwehrzellen vorhanden waren, hat die Chemotherapie bei etwa
40 Prozent der Patientinnen den Tumor erfolgreich zerstört. Hingegen
erfolgte ohne diese Abwehrzellen bei nur drei bis sieben Prozent eine
komplette Auflösung des Tumors.
Die Ergebnisse bieten neue Möglichkeiten für die Entwicklung
diagnostischer Tests. "Wir können dann Chemotherapien gezielter
einsetzen und unnötige Nebenwirkungen vermeiden", sagt Denkert. Der
Forscher hofft, durch die Kombination von Chemo- und Immuntherapie neue
Ansätze zu finden, um Tumore noch besser zu bekämpfen.
WANC 24.11.09 / Quelle: Carsten
Denkert, Gunter von Minckwitz et al.: Tumor-Associated Lymphocytes As
an Independent Predictor of Response to Neoadjuvant Chemotherapy in
Breast Cancer. In: Journal of Clinical Oncology, November 2009. DOI:
10.1200/JCO.2009.23.7370
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