Dienstag, 19. März 2024

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Behandlung von Tumoren durch Überwärmung

 

Hyperthermie

Was ist eigentlicht Hyperthermie?

Das Roche-Lexikon definiert Hyperthermie wie folgt: "gezielt erzeugte Hyperthermie; z.B. – meist in Kombination mit anderen Therapieformen (z.B. als Mehrschritt-Therapie [V. ARDENNE]) – bei der Behandlung bösartiger Tumoren (erhöhte Temperaturempfindlichkeit von Tumorzellen)".

Hyperthermie bedeutet also Überwärmung. Dabei macht sich diese Therapieform zu Nutze, dass Krebszellen durch Wärme anfälliger werden und so entweder von körpereigenen Abwehrmechanismen leichter angegriffen werden können oder für andere Behandlungen wie Strahlen- und Chemotherapie besser zugänglich werden. Neuere Verfahren setzen aber auch auf die direkte Zerstörung der Krebszellen.

Die Hyperthermie arbeitet mit Temperaturen von in der Regel zwischen 40-44 Grad. Mittlerweile werden aber auch höhere Temperaturen verwendet - bis zu 50 Grad. Erhitzt werden der ganze Körper oder nur ausgeählte, abgerenzte Teile, in denen der Tumor identifiziert wurde. Je neuer die Methode, desto gezielter läßt sich meist der Bereich bestimmen, in dem die Therapie wirken soll. Die Wärme wird durch Ultraschall, elektromagnetische Wellen (z.B. Radiowellen oder Mikrowellen) oder eine erwärmte Flüssigkeit erzeugt.

Es gibt verschiedene Formen der Hyperthermie:

1. Lokale Hyperthermie
Nur der betroffene Bereich wird erwärmt. Einsatz: Vor allem bei Tumoren, die direkt und der Haut liegen.

2. Regionale Hyperthermie
Dabei werden ganze Körperregionen erwärmt. Die Behandlung erfolgt durch einen Ringapplikator, der eine Kontrolle der Freisetzung der abgestrahlten Wellen ermöglicht. Dadurch ist eine Begrenzung der Strahlungsweite und ein Vermeiden von zu hohen Temperaturen im gesunden Gewebe möglich.

3. Ganzkörperhyperthermie
Erwärmt wird der ganze Körper. Die Temperatur wird durch Infrarotstrahlung erzeugt. Während der Behandlung muß sich der Patient in einen speziellen Raum begeben.

4. Interstitielle Hyperthermie
Es werden nicht Körperteile oder -regionen erwärmt, sondern der Tumor wird direkt von innen aufgeheizt. Bei einem verwandten Verfahren werden in den Tumor winzige Kapseln mit einem radioaktiven Innenleben eingeschleust. Diese zerstören zwar die Krebszellen, schaden wegen ihrer niedrigen Dosis aber nicht das umliegende Gewebe.

5. Hypertherme Perfusion
Eine erwärmte Flüssigkeit mit Anti-Krebs-Stoffen wird in den betroffenen Bereich des Körpers gespritzt.


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