Gesundes Gewicht hilft im Kampf gegen den Krebs
 

Eine spezielle Ernährung im Sinne einer Krebsdiät, die einen Tumor heilt oder eine spezifische Tumortherapie ersetzen kann, gibt es nicht. Wohl aber eine gesunde Kost, die den Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen deckt und dadurch dem Betroffenen "Kraft" gibt.

50 Prozent der Krebspatienten sind schon zum Zeitpunkt der Diagnosestellung mangelernährt, 16 Prozent verlieren während des Krankheitsverlaufs zehn Prozent ihres Ausgangsgewichts. Das stellt Klaudia Pütz von der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik in Bad Aachen fest.

Ein guter Ernährungszustand vor der Krebsdiagnose wirkt sich nach einer aktuellen französischen Studie auf die Fünf-Jahres-Überlebensrate aber positiv aus. Ein Gewichtsverlust verschlechtert dagegen bei vielen Tumorerkrankungen die Prognose. Eine Mangelernährung kann in jedem Stadium einer Tumorerkrankung auftreten. Gewichtsverluste entstehen durch direkte Auswirkungen des Tumors auf den Appetit, Verdauungs- und Stoffwechselstörungen sowie spezifische entzündliche Reaktionen. Über 80 Prozent der Patienten leiden mit fortschreitender Erkrankung unter Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen, erläutert Dr. Gudrun Zürcher von der Uni Freiburg, Sektion Ernährungsmedizin und Diätetik.

Dabei ist der Energiebedarf ist bei Krebserkrankten aufgrund des "Stressfaktors" erhöht. Eine spezielle Ernährung im Sinne einer Krebsdiät, die einen Tumor heilt oder eine spezifische Tumortherapie ersetzen kann, gibt es nicht. Wohl aber eine gesunde Kost, die den Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen deckt und dadurch dem Betroffenen "Kraft" gibt.

Deshalb muß eine ernährungsmedizinische Betreuung von Anfang an wichtiger Bestandteil der Therapieplanung sein. Wichtig ist eine ständige Überwachung des Gewichtsverlaufs. Solange irgendwie möglich, ist eine orale Ernährung anzustreben, die auch für eine normale Funktion des Magen-Darm-Trakts von Bedeutung ist. Ziel ist, eine ausreichende Energie- und Nährstoffzufuhr zu gewährleisten, um das Gewicht des Patienten konstant zu halten.

Einfach mehr zu essen reicht oft nicht. Untergewichtige müssen lernen, ihre Mahlzeiten energiereich zu gestalten, sei es durch hochwertige Pflanzenöle, Trockenobst, Samen und Nüsse sowie den Einsatz von energiereicher Trinknahrung oder Energiekonzentraten. Die Empfehlungen für die tägliche Eiweißzufuhr liegen höher als die für gesunde Erwachsene und betragen 1,25 bis zwei Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht.

Wenn eine orale Ernährung nicht mehr bedarfsdeckend ist, hilft eine künstliche Ernährung mit Trink- und Sondennahrung.Trink- und Sondennahrung zählen zu Ernährungstherapeutika und sind bei konsumierenden Erkrankungen wie Krebs verordnungs- und erstattungsfähig. 

Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik





Quelle:
http://www.brustkrebs-web.de/index.php/1177_gewicht.php
powered by webEdition CMS