Freitag, 19. April 2024

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Simulation der Bestrahlung: Weniger Stress und Unannehmlich- keiten für Patienten (Foto: FHG)

Film über die neue Simulationstechnik (FHG)

 

3-D-Simulation erleichtert Strahlentherapie

Strahlenbehandlung ist eines der wichtigsten Verfahren in der Krebstherapie: Sie betrifft etwa ein Drittel aller Krebskranken. Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Graphische Datenverarbeitung IGD haben gemeinsam mit Partnern, ein Simulationsverfahren entwickelt, das die Präzision einer Strahlentherapie erhöht und die Planung auf wenige Minuten verkürzt.

Bei Diagnose Krebs gibt es für die Betroffenen oft keine andere Wahl als Bestrahlung, etwa bei schnell wachsenden Tumoren. Auch nach Operationen, z. B. bei Brustkrebs, wird die Strahlentherapie häufig eingesetzt, um das Nachwachsen bösartigen Gewebes zu verhindern. Um Anzahl, Position und Intensität der Strahlen zu bestimmen, arbeitet der Arzt mit Krankenblättern und Daten aus dem Computertomographen.

Doch das reicht nicht aus. "Ein wesentlicher Teil der Vorbereitung ist die Simulation der Bestrahlung mit schwachen Röntgenstrahlen", erklärt Prof. Georgios Sakas vom IGD. "Dazu wird der Patient auf einem Behandlungstisch positioniert. Er darf sich dabei bis zu einer Stunde lang kein bisschen bewegen, sonst könnte eine Positionsungenauigkeit die Bestrahlung beeinflussen - und hier zählen Millimeter." Die Felder für die Bestrahlung werden auf der Haut angezeichnet. Sie sollten während der Behandlungsphase, die mehrere Wochen dauern kann, nicht verändert oder abgewaschen werden. Diese Art der Voreinstellung für die Strahlenparameter ist für die Patienten umständlich und unangenehm. Für die Kliniken bedeutet es: hoher Personalaufwand und hohe Kosten.

Statt die Patienten zu belasten und teure Geräte zu beanspruchen, kann der Arzt die Strahlenbehandlung nun mit den CT-Daten im Computer wirklichkeitsnah und präzise simulieren. Der Patient muss dafür nicht anwesend sein. Der vorbereitete und errechnete Bestrahlungsplan wird dann an den Bestrahlungsphysiker weitergeleitet, der die Dosierung übernimmt. An 60 Kliniken in 19 Ländern ist diese flexible Therapieplanung mittlerweile im Einsatz. In Deutschland arbeiten beispielsweise die Strahlenklinik in Offenbach und die Uniklinik in Tübingen mit diesem Verfahren.

WANC 05.03/idw

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