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Metastasen: Wenn die Krebszellen zu wandern beginnen und sich langsam ausbreiten (Foto: Stock photo) |
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Krebsforschung: Metastasen bei Brustkrebs stoppen
Die Heilungschancen bei Brustkrebs
hängen immer noch sehr davon ab, ob und wie weit der Krebs schon seine
Tochterzellen, die so genannten "Metastasen", in den Körper gestreut
hat. Einen neuen Weg, die Metastasierung gezielt zu stoppen oder zu
regulieren, untersuchen jetzt Forscher an der Universitätsmedizin
Göttingen (UMG). Im Mittelpunkt steht dabei ein Hormon: das Kisspeptin.
Das Hormon Kisspeptin und dessen Wirkung auf Wachstum und
Metastasierung beim Brustkrebs ist eine neue Entdeckung. Seit August
2009 läuft die Forschung, um heraus zu finden, ob das Hormon das
Potenzial hat, die Metastasierung bei Brustkrebs zu hemmen und dabei
keine Nebenwirkungen auszulösen. "Wir untersuchen die Wirkung der
Kisspeptine auf Wachstum, Metastasierung und Genaktivierung des
Brustkrebses", sagt Prof. Dr. Carsten Gründker, Leiter des
Forschungslabors in der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe an der
UMG.
Das wissen die Forscher bislang: Kisspeptine und ihr Rezeptor spielen
eine wichtige Rolle in der Biologie vieler Tumoren, insbesondere bei
der Metastasierung. Daher ist dieses System für sie hochinteressant und
hat Potenzial für die Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze. Die
genaue Funktion des Hormons ist allerdings noch unklar. Die Ergebnisse,
die an verschiedenen Tumortypen gewonnen wurden, widersprechen sich
teilweise deutlich. Auch zur Funktion der Kisspeptine innerhalb
einzelner Tumortypen, insbesondere des Brustkrebses, liegen
Widersprüche in der Literatur vor.
Das Forschungsprojekt soll klären, ob Kisspeptine bei Brustkrebs oder
anderen Krebsarten zur Behandlung einsetzbar sind. Ein grundsätzliches
Hemmnis für eine systematische Erforschung gilt es allerdings zuerst zu
klären: Die verfügbaren Kisspeptine haben als natürliche Proteine nur
eine sehr geringe Haltbarkeit. Das behindert ihren therapeutischen
Einsatz erheblich. Deshalb sollen speziell für das kleinste und
wirksamste Kisspeptin, das Kisspeptin-10, agonistische Analoga
entwickelt werden. Agonistische Analoga sind synthetisch modifizierte
Wirkstoffe mit längerer Haltbarkeit, die im menschlichen Körper im
Vergleich zum natürlichen Wirkstoff die gleiche oder eine bessere
Wirkung haben.
WANC 04.11.09
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