Donnerstag, 25. April 2024

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Nebenwirkungen

Angiogenese-Hemmer sind im Allgemeinen gut verträglich. Da sie im Gegensatz zu Zytostatika keine gesunden Zellen angreifen, treten die typischen Nebenwirkungen der Chemotherapie wie Infektionen, Anämie, Erbrechen, Durchfall und Haarverlust nicht auf bzw. werden in der Kombinationstherapie nicht verstärkt. Dennoch können - wie bei allen anderen wirksamen Medikamenten auch - Nebenwirkungen auftreten.

Der Angiogenese-Hemmer kann Nasenbluten auslösen. Manche Patientinnen sind deshalb beunruhigt. Die Blutung stoppt in der Regel von selbst. Normalerweise reicht es, die Nasenflügel zusammenzudrücken und zu warten, bis das Nasenbluten aufhört.

Bei einigen Patientinnen kommt es unter der Behandlung zu einem Anstieg des Blutdrucks. Dieser muss deshalb regelmäßig kontrolliert werden. In den meisten Fällen lässt sich der Blutdruck mit Medikamenten senken. Ist dies nicht möglich, muss der Arzt entscheiden, ob die Angiogenese-Hemmung abgesetzt werden soll.

Der Bundesverband Deutscher Internisten teilt in einer Meldung (Werden Tumore durch Angiogenese-Hemmer aggressiver?, 24.4.09) folgendes mit: Neue Studien hätten gezeigt, dass bei Mäusen mindestens 2 der 3 zur Krebstherapie zugelassenen Angiogenese-Hemmer die Bösartigkeit von Tumoren erhöhen können (Cancer Cell 2009, Band 15: Seite 220 und 232). "Wurden krebskranke Labortiere mit den Wirkstoffen Sunitinib oder Sorafenib behandelt, verlangsamte sich einerseits das Tumorwachstum deutlich, andererseits drangen die Tumore verstärkt in das umliegende Gewebe ein und bildeten mehr Metastasen. Offenbar verlangsamen Angiogenese-Hemmer zunächst das Wachstum eines Tumors, bis dieser auf das knappe Nährstoffangebot reagiert und sich gegen das Aushungern zur Wehr setzt. „Möglicherweise liegt das daran, dass ein Tumor sein Wachstumsverhalten ändert, wenn er nicht mehr ausreichend versorgt wird. Indem er in benachbartes Gewebe eindringt und Tochtergeschwülste bildet, könnte er versuchen, wieder mehr Nachschub zu bekommen. Außerdem könnte er mehr oder neue Botenstoffe produzieren, so dass trotz der Blockade wieder neue Blutgefäße wachsen", sagt Prof. Reiner Hartenstein, Krebsmediziner vom BDI.
Eine solche Gegenreaktion gegen das Verhungern ist bislang nur in Tierexperimenten nachgewiesen worden..........In Deutschland sind die Wirkstoffe Sunitinib, Sorafenib und Bevacizumab zur Behandlung verschiedener Krebserkrankungen zugelassen." (Quelle: Internisten im Netz)


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