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Vorlage: Einführung in Hessen
 
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Dr. Kaufmann: "Das Programm macht klare Vorgaben zur Qualität von Diagnostik und Therapie, die an internationalen Standards orientiert sind."

 

Einführung in Hessen

Das strukturierte Behandlungsprogramm Brustkrebs soll helfen, die Struktur der Versorgung von Patientinnen zu verbessern. Zur Einführung dieses Programmes in Hessen äußerte sich Prof. Dr. Manfred Kaufmann.

 "Die Zahl der Überlebenden ist in Deutschland vor allem im Vergleich zu den angelsächsischen Ländern deutlich schlechter", bemängelt Professor Dr. Manfred Kaufmann, Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Universitätsklinikum Frankfurt am Main. Eine der Hauptursachen für die hohe Sterblichkeit sieht er darin, dass die diagnostische und therapeutische Versorgung von Brustkrebspatientinnen bei uns schlechter strukturiert ist als in anderen Ländern, vor allem aber keinen einheitlichen Qualitätsstandards unterliegt.

Dies soll sich jetzt mit dem Start des Disease-Management-Programms (DMP) Brustkrebs und der Gründung eines Brust-Kompetenzzentrums Frankfurt/ Rhein-Main zur Umsetzung des Programms in Hessen ändern. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern, wie z.B. Nordrhein-Westfalen liegt hier in Hessen die Koordination in Händen der Frauenkliniken und nicht bei niedergelassenen Haus- oder Frauenärzten.

Mittelfristig rechnet Kaufmann damit, dass sich die Zahl der durch Brustkrebs verursachten Todesfälle mit DMP in Deutschland um 3.000 bis 5.000 senken lässt. "Das Programm macht klare Vorgaben zur Qualität von Diagnostik und Therapie, die an internationalen Standards orientiert sind. Regelmäßige Tumorkonferenzen, gemeinsame Fallbesprechungen und Patientengespräche nach bestimmten Vorgaben sollen vor allem die Koordination und Abstimmung der medizinischen Leistungsprozesse zwischen Klinik und niedergelassenen Ärzten verbessern helfen."

Und: "Das DMP ist praktisch ein Qualitätssicherungsprogramm, das die optimale Vernetzung derjenigen gewährleistet, die an der Diagnostik und Therapie von Brustkrebserkrankungen beteiligt sind", erläutert der Mediziner, der zum Sprecher des neuen Brust-Kompetenzzentrums gewählt wurde. Das Kompetenzzentrum basiert auf der Kooperation von Kliniken, niedergelassenen Gynäkologen und den Krankenkassen. Insgesamt sind neben der Universitätsfrauenklinik noch fünf weitere Kliniken in Frankfurt (Krankenhaus Nordwest, Markuskrankenhaus, Städtische Kliniken Frankfurt/ Main-Höchst, St. Marienkrankenhaus, Stiftung Hospital zum heiligen Geist), zwei Kliniken in Wiesbaden (Asklepios Paulinen Klinik, Deutsche Klinik für Diagnostik (DKD) ) sowie die Kliniken in Bad Homburg, Bad Soden und Langen beteiligt. Das Universitätsklinikum Frankfurt übernimmt die Koordination des Verbundes und überwacht die Umsetzung des DMP. Die Koordinationsfunktion für die hessischen Krankenkassen wird von der BEK, die Kooperation mit niedergelassenen Gynäkologen vom Hessischen Berufsverband der Frauenärzte übernommen.

Bereits bei der Auswahl der beteiligten Kliniken wurden hohe Qualitätsmaßstäbe zugrunde gelegt. "Es ist international belegt, dass die Qualität der Brustkrebsdiagnostik und -therapie in einem Zentrum mit der Größe des Zentrums, d.h. der Zahl der jährlich diagnostizierten und behandelten Fälle korreliert", kommentiert Professor Kaufmann, der als Mitglied der Arbeitsgruppe der Europäischen Fachgesellschaft für Mastologie (EUSOMA) maßgeblich an der Entwicklung von europäischen Qualitätsrichtlinien in der Brustkrebsversorgung als einzig deutscher Vertreter und einziger Frauenarzt beteiligt war. Die Richtlinien wurden jetzt weitgehend auch in Deutschland übernommen.

So müssen die Kliniken in der operativen Versorgung in der Vergangenheit mindestens 150 Brustoperationen jährlich oder mindestens 50 Operationen pro Operateur pro Jahr durchgeführt haben. In der radiologischen Diagnostik müssen mindestens 2.000 Mammographien pro Jahr erstellt und beurteilt worden sein. Ferner müssen alle beteiligten Klinikärzte über fundierte Spezialkenntnisse in der Versorgung des Brustkrebses verfügen. "Nur so können wir gewährleisten, dass die beteiligten Kliniken und ihre Ärzte über die erforderliche Erfahrung verfügen und das DMP den hohen internationalen Standards entspricht", erläutert Professor Kaufmann.

Das Pilotprojekt ist mit rund 1.700 jährlichen Neudiagnosen in den beteiligten Kliniken das größte Brust-Kompetenzzentrum in Deutschland und "wird einen substantiellen Beitrag zur Verbesserung der diagnostischen und therapeutischen Versorgung von Brustkrebspatientinnen leisten", bekräftigt Kaufmann.

Die Patientinnen schreiben sich über ihren niedergelassenen Gynäkologen in das Programm ein. Dieser verpflichtet sich zur medizinischen Kooperation und zum Austausch der erforderlichen Daten mit einer der am DMP beteiligten Kliniken. Das Universitätsklinikum Frankfurt hat als Koordinations-Krankenhaus die Aufgabe, über regelmäßige Tumorkonferenzen und Qualitätszirkel den intensiven Austausch über medizinisch notwendige Leistungen zu initiieren. Die Qualitätssicherung der medizinischen Leistungen erfolgt über eine gemeinsame Einrichtung, die sich aus Vertretern der Kliniken, der niedergelassenen Gynäkologen und der Krankenkassen konstituiert.

Nach der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages Anfang Dezember soll das Programm im Januar 2004 starten.

WANC 12.03


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