Samstag, 20. April 2024

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Mikrowellen und Wärme: Zerstören Tumorzellen

 

Mikrowellen killen Tumoren

Mit einen neuen Verfahren werden Tumoren mittels Mikrowellen und Wärme zerstört.

Dr. Herman Vargas, Chef der Abteilung Chirurgische Onkologie, University of California, Los Angeles Harbor Medical Center, und Dr. Robert A. Gardner vom Columbia Hospital’s Center for Breast Care in West Palm Beach, Florida, berichteten auf einem Chirurgenkongress in den USA über eine Studie mit 25 Frauen, die mit einer neuen Mikrowellen-Therapie behandelt wurden. Bei 24 der behandelten Frauen konnten nach dem Einsatz der neuen Therapie (Adaptive Phased Array – APA - technology) keine Krebszellen mehr in den betroffenen Körperbereichen festgestellt werden.

Bei der Behandlung werden Mikrowellen gebündelt und von außen auf den Tumor gerichtet. Die Mikrowellen erhitzen die Tumorzellen und zerstören sie. Dabei werden Temperaturen von um die 50 Grad erzeugt. Während der Behandlung liegt die Patientin bäuchlinks auf einem speziellen Tisch, der den kompletten Körper abdeckt und nur die zu behandelnde Brust frei läßt.

Gesunde Zellen werden von der Therapie nicht angegriffen, da sie weit weniger Wasser als die Krebszellen enthalten und deshalb wesentlich unempfindlicher gegen Hitze sind. Mit der Mikrowellen-Therapie können kleine bis große Tumoren behandelt werden. Nebenwirkungen waren Schmerzen, Hautrötungen und –schwellungen. Eine Patientin klagte über Verbrennungen der Haut.

Das Verfahren wurde vom Massachusetts Institute of Technology entwickelt und muss noch weiter erforscht werden. Dabei geht es auch um die Bestätigung der Erfolgsquote der ersten Tests. Außerdem soll in weiteren Studien festgestellt werden, wie wirksam die neue Methode zusammen mit anderen chirurgischen Maßnahmen oder einer Chemotherapie ist.

Auch in Deutschland werden Mikrowellen für die sogenannte Hyperthermie bereits eingesetzt. Zwei der großen Unterschiede des neuen Verfahrens sind zum einen die genauere Bestimmung des Behandlungsbereichs sowie die höhere Temperatur. Bei bisherigen Verfahren findet eine Erwärmung auf 40 bis 44 Grad statt.

Wie der Krebsinformationsdienst mitteilt, ist die Hyperthermie bisher keine Standardmethode, da viele Aspekte noch der genaueren wissenschaftlichen Klärung bedürfen. Daher werden viele Patienten im Rahmen klinischer Studien behandelt. Bei einer Behandlung außerhalb von Studien rät der Krebsinformationsdienst zur Vorsicht. Die Behandlungen sind nicht ganz billig. Da aber gesicherte Daten über die Wirkung noch nicht vorliegen, sind die Krankenkassen zu einer Kostenübernahme nicht verpflichtet. Man sollte vorher also genau klären, wer die Behandlung zahlt.

WANC 05.03
Studie: Gardner et al, Annals of Surgical Oncology, 2002;9(4):326-332


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