Freitag, 26. April 2024

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Zertifizierte Brustzentren: Diagnose und Therapie nach aktuellen wissenschaftlichen Standards

 

50 zertifizierte Brustzentren: Hoher Standard

Die Deutsche Krebsgesellschaft und die Deutsche Gesellschaft für Senologie haben das 50. Brustzentrum in Deutschland zertifiziert. Das Zertifikat soll Patientinnen die Sicherheit geben, optimal behandelt zu werden.

Mit dem Kooperativem Brustzentrum Karlsruhe (Diakonissenkrankenhaus/ St. Vincentius-Klinik) haben seit Beginn der Zertifizierungen nun 50 Kliniken in Deutschland das Gütesiegel der beiden Fachgesellschaften erhalten. "Wir sind auf dem Weg flächendeckend den Brustkrebspatientinnen eine optimale Versorgung zu sichern", freut sich Prof. Michael Bamberg, Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft. "Nun sind weitere Kliniken gefordert, die von uns geforderten hohen Standards zu erfüllen, um in naher Zukunft wirklich jeder Patientin, eine Diagnose und Therapie nach aktuellen wissenschaftlichen Standards zukommen zu lassen.".

Seit Sommer 2003 bietet die Deutsche Krebsgesellschaft gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Senologie auf freiwilliger Basis ein Zertifzierungsverfahren für Brustzentren an. In einem mehr als dreijährigen Entwicklungs- und Evaluierungsprozeß wurde ein Kriterienkatalog mit 173 Punkten aufgestellt und mit allen Fachgesellschaften, die an der Behandlung des Brustkrebs beteiligt sind, abgestimmt.

Die Bemessungskritierien für eine objektive Zertifizierung sind von unabhängigen Fachgesellschaften in einer evidenzbasierten Leitlinie detailliert zusammengefasst und gewichtet worden. Nur wenn eine Klinik die Anforderungen erfüllt, erhält sie auch das Gütesiegel.

So verlangt das Verfahren den Nachweis, dass das Brustzentrum ein allgemein anerkanntes Qualitätsmanagement-System eingeführt hat und so neben dem fachlichen Qualitätsnachweis auch einen Nachweis über die Struktur- und Prozessqualität bei einem unabhängigen Gutachter erbringen muss. Damit hebt sich das Zertifizierungsverfahren der Krebsgesellschaft und der Deutschen Gesellschaft für Senologie von üblichen Zertifizierungen der medizinischen Fachgesellschaften deutlich ab.

Warum ist eine solche Zertifizierung überhaupt notwendig? Zum einen mangelt es an der Qualität der Behandlung. "Die Versorgung bei Brustkrebs ist in Deutschland schlecht," bemängelt beispielsweise Hilde Schulte, Bundesvorsitzende der Frauenselbsthilfe nach Krebs die Situation. Die Deutsche Krebshilfe stellt in einer Studie fest, dass Versorgungsstrukturen für die Betreuung von Brustkrebspatientinnen in Deutschland sind defizitär sind.

Außerdem werden nach Feststellung der Krebshilfe zu viele Frauen in Kliniken und Praxen behandelt, die zu wenig Erfahrung mit der Erkrankung haben. Brustzentrum ist nämlich nicht gleich Brustzentrum. Bisher kann sich jede Klinik Brustzentrum nennen. Für die Patientinnen bedeutet dieser Begriff aber keinerlei Sicherheit für eine gute Behandlung. Eine Aussage oder Bewertung der Qualität von Diagnose und Therapie ist mit diesem Begriff nicht verbunden. Ein Zustand, den viele Frauen leider leidvoll erfahren mußten.

WANC 10.04


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