Freitag, 29. März 2024

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Auf 100 an Brustkrebs erkrankte Frauen kommt ein Mann: Die vertragen die Therapien weniger gut als Frauen

 

Brustkrebs beim Mann zunehmend häufiger

Jährlich erkranken in Deutschland etwa 350 bis 400 Männer an Brustkrebs. Die Zahl steigt seit den 60ger Jahren stetig an. Bislang sind Therapiealternativen wenig erforscht. Dabei vertragen Männer die bei Frauen üblichen Therapien wie Hormon- oder Chemotherapie weniger gut.

Brustkrebs macht 0,2 Prozent aller neuen Tumore beim Mann aus. Jedoch: "Die Rate von Brustkrebsneuerkrankungen bei Männern steigt seit Anfang der 60er Jahre kontinuierlich an", sagt Roland Stabenow, Leiter der Registerstelle des Gemeinsamen Krebsregisters (GKR). Dies ergab eine Studie, basierend auf den Daten von 17 Millionen Krebspatienten aus Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und der Freistaaten Sachsen und Thüringen.

Nur etwa fünf Prozent der Mammakarzinome beim Mann diagnostiziert der Arzt im Frühstadium. In etwa 60 Prozent der Fälle entdeckt der Betroffene die Geschwulst selbst. Dann hat der Tumor oft bereits in das umliegende Gewebe gestreut - dies verringert die Überlebenschancen der Patienten. Bei Frauen dagegen entdecken Ärzte mittlerweile bis zu 20 Prozent der Tumore in der Brust frühzeitig. "Dies kommt daher, dass sowohl die Bevölkerung als auch die Ärzte für Brustkrebs bei Frauen vergleichsweise stark sensibilisiert sind", betont Professor Wallwiener, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Senologie. Auch die Männer selbst rechneten in den seltensten Fällen damit, dass sie einen Tumor in der Brust haben könnten. Es ist jedoch wichtig, dass sie einen Arzt aufsuchen, sobald sie knotige Veränderungen ertasten.

Bei männlichen Brustkrebspatienten wachsen 93 Prozent aller Tumore im Bereich der Brustwarze oder des Warzenhofes. Bei Frauen dagegen liegt mehr als die Hälfte im oberen äußeren Viertel der Brust. Ähnlich wie bei den Frauen entspringen bei Männern etwa 80 Prozent der Tumore den Drüsengängen der Brust. Auf 100 an Brustkrebs erkrankte Frauen kommt ein Mann. Da das Mammakarzinom beim Mann sehr selten ist, gibt es bislang kaum evidenzbasierte Therapien. Männer, die erkranken, sind durchschnittlich 66 Jahre alt. Aufgrund des Alters und möglicher anderer Erkrankungen vertragen sie systemische Therapien wie Hormon- oder Chemotherapie weniger gut als Frauen.

WANC 09.04


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