Freitag, 19. April 2024

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Strahlenbehandlung mit der Brachytherapie (Foto: Arizona Oncology)

 

Brachytherapie als Alternative bei Brustkrebs

Die Brachytherapie ist eine Strahlenbehandlung bei der durch kurzfristiges Einbringen von radioaktiven Strahlern in die Tumorregion der Krebs zerstört wird. Tests mit dem neuen Verfahren wurden positiv abgeschlossen.

Vielen Frauen mit Brustkrebs wird unnotwendig die ganze Brust entfernt. Der Wissenschaftler Robert Kuske von Arizona Oncology Services argumentiert, dass Patientinnen durch die notwendige Bestrahlung von weniger radikalen Eingriffen abgeschreckt werden. Laut Kuske überwindet die so genannte Brachytherapie diese Hindernisse. Er geht davon aus, dass bei 80 Prozent der Betroffenen brusterhaltende Eingriffe möglich wären. Frühere Studien der University of Gdansk haben ergeben, dass die Brust bei mehr als der Hälfte der Frauen entfernt wurde. An dieser Studie nahmen 4.700 Frauen aus 37 Ländern statt.

Kuske leitete Tests zur Wirksamkeit der Brachytherapie, bei der radioaktive Quellen direkt im erkrankten Gewebe platziert werden. Bei diesem Verfahren sind die restliche Brust und die umgebenden Organe nicht betroffen. Für die Behandlung sind vier bis fünf Tage erforderlich. Eine konventionelle Strahlenbehandlung dauert sechs bis sieben Wochen.

Bei den durchgeführten Tests wurde die Brachytherapie gut vertragen. Die Krebserkrankung kehrte nur bei drei bis vier Prozent der Frauen wieder. Michelle Barclay von Breakthrough Breast Cancer erklärte, dass die Entscheidung für eine teilweise oder ganze Entfernung der Brust eine sehr schwierige sei. "Wir wissen, dass sich manche Frauen für eine Brustentfernung entscheiden, damit das Risiko eines erneuten Auftretens der Krebserkrankung so gering wie möglich ist."

Über die Brachytherapie:
Brachytherapie: die interstitielle Brachytherapie ist eine lokale Strahlenbehandlung, bei der ionisierende Strahlungsquellen in das Tumorgewebe selbst eingebracht werden. Heute wird als Strahlenquelle üblicherweise Jod 125 verwendet. Normalerweise wird die Strahlenquelle im Rahmen eines stereotaktischen Eingriffs schonend in das Tumorgewebe eingebracht.

Die Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie der Uni Erlangen beschreibt das Verfahren so: Die Applikationsschläuche werden unmittelbar im Anschluss an eine brusterhaltende Operation, also in derselben Narkose, in das Tumorbett eingeführt. Dorthin, wo das höchste Rückfallrisiko bestehen würde. Anschließend wird der Strahler mit Hilfe eines computergesteuerten Afterloadinggerätes in das Zielgebiet eingefahren. Die Bestrahlung dauert jeweils nur einige Minuten und wird stündlich wiederholt. Während der gesamten Behandlung bleibt die Patientin im Strahlen-OP. Die Behandlung dauert in der Regel nicht mehr als 2 Tage. Danach werden die Kunststoffschläuche wieder entfernt.

Die Brachytherapie der Brust erfolgt entweder im Zusammenhang mit einer Bestrahlung der Brust von außen oder als alleinige Postoperative Strahlenbehandlung.

WANC 08.04/pte


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