Donnerstag, 25. April 2024

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Informationen genau zu dem Zeitpunkt im Behandlungsverlauf, zu dem die Patientin sie benötigt (Foto: Krebshilfe)

 

„Wissen, was passiert“

Am 1. Juli 2004 startete an der Frauenklinik im Klinikum Leverkusen ein Projekt zur Begleitung und Information von Brustkrebs-Patientinnen. „Wissen, was passiert“ lautet der Titel des von der Deutschen Krebshilfe mit 22.000 Euro finanzierten Projektes. Innerhalb eines Jahres werden 200 neu erkrankte Frauen im Rahmen dieses Projektes begleitet: Ziel ist es, die Brustkrebs-kranken Frauen von der Mitteilung der Diagnose über die Aufnahme ins Krankenhaus bis in die Zeit nach der Entlassung zu begleiten und behandlungsorientiert zu informieren.

Informationsmaterialien für Brustkrebs-Patientinnen gibt es viele. Das Neue am Modellprojekt der Deutschen Krebshilfe: Der Krankenhaus-Arzt übergibt seiner Patientin die entsprechenden Broschüren genau zu dem Zeitpunkt im Behandlungsverlauf, zu dem sie die Informationen benötigt. „Damit kommen wir dem Wunsch vieler Patientinnen nach, wichtige Informationen zu Brustkrebs, Therapiemöglichkeiten und Umgang mit der Erkrankung früher im Behandlungsverlauf zu erhalten“, so Gerd Nettekoven, Geschäftsführer der Deutschen Krebshilfe.

„Die Materialien eignen sich hervorragend dazu, ein Aufklärungs- oder Therapiegespräch mit dem Arzt in Ruhe anhand verständlicher Broschüren nachzuvollziehen“, so Professor Dr. Björn Lampe, Leitender Arzt der Frauenklinik. Denn nach dem Schock der Diagnose fällt es den Frauen häufig schwer mit den vielen neuen Informationen umzugehen. „Die Broschüren können und wollen das intensive Arzt-Patientinnen-Gespräch zwar nicht ersetzen, sie sind aber eine wichtige Ergänzung dazu“, betonte Professor Lampe.

Die Patientinnen erhalten Broschüren zu den Themen Operation, Chemotherapie, Strahlentherapie, Anti-Hormontherapie und Umgang mit der Angst sowie ein Faltblatt mit allen wichtigen Informationen über die Frauenklinik. Erstmals werden auch spezielle Befund-Sammelregister eingesetzt. Diese bestehen aus schematisch sortierten Registerblättern, zwischen denen die Befund- und Arztberichte direkt abgeheftet werden können. Das Faltblatt „Ratgeber Patientenrechte – Befundunterlagen“ informiert darüber, warum es für Krebs-Patienten wichtig ist, ihre Befunde selbst zu sammeln.

Ein halbes Jahr nach ihrer Entlassung werden die Teilnehmerinnen über den Projektablauf und die Informationsmaterialien befragt. „Damit wollen wir herausfinden, ob unsere Herangehensweise bedarfsgerecht ist und den Frauen wirklich hilft“, so Nettekoven. „Sollte sich das Projekt als erfolgreich herausstellen, werden wir auch anderen Brustzentren bundesweit diese Materialien anbieten.“

WANC 07.04


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