Freitag, 19. April 2024

/home/
Schmidt: "Vielmehr müssen sich alle Akteure auf diesem Gebiet, primär natürlich die Ärztinnen und Ärzte, in ihrem Tun an dieser Leitlinie ausrichten und zwar bereits bei der Diagnostik."

 

Qualitätssicherung durch neue Leitlinie

Die Bundesministerin für Gesundheit und Soziale Sicherung hat die Interdisziplinäre Leitlinie der Deutschen Krebsgesellschaft und der beteiligten medizinischwissenschaftlichen Fachgesellschaften zur „Diagnostik und Therapie des Mammakarzinoms der Frau“ erhalten. Die Übergabe erfolgte durch Prof. Dr. med. Rolf Kreienberg von der Deutschen Krebsgesellschaft, Prof. Dr. Kurt Possinger, Arbeitsgemeinschaft Internistische Onkologie, und Hilde Schulte von der Frauenselbsthilfe nach Krebs.

Dazu erklärt Ulla Schmidt: „Die neue Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Brustkrebses ist ein wichtiger Baustein zur Verbesserung der Situation von Frauen mit Brustkrebs. Ab ihrer Veröffentlichung heute bietet sie allen Ärztinnen und Ärzten eine verlässliche Grundlage für qualitätsgesichertes ärztliches Handeln. Die jetzt fertig gestellte Leitlinie wird seit langen erwartet. Sie wurde einvernehmlich von der Deutschen Krebsgesellschaft und sieben weiteren Fachgesellschaften sowie vier Arbeitsgemeinschaften erarbeitet, auch die Betroffenen waren durch Mitwirkung der Frauenselbsthilfe nach Krebs einbezogen. Dies bedeutet eine hohe abgesicherte wissenschaftliche Qualität der Vorgaben und zeigt den breiten fachlichen Konsens.

Dies muss sich z.B. auch in den Anforderungen an die qualitätsgesicherten Behandlungsprogramme (DMP) bei Brustkrebs niederschlagen. Deshalb begrüße ich es besonders, dass die Vorgaben der Leitlinie bereits bei der Aktualisierung der Anforderungen für DMP’s bei Brustkrebs berücksichtigt werden konnten. Das ist ein wichtiger Schritt für die Brustkrebspatientinnen, die sich in die Programme einschreiben lassen. Das allein reicht aber nicht. Vielmehr müssen sich alle Akteure auf diesem Gebiet, primär natürlich die Ärztinnen und Ärzte, in ihrem Tun an dieser Leitlinie ausrichten und zwar bereits bei der Diagnostik. Gemeinsam mit der Patientin soll innerhalb des gegebenen Handlungskorridors das im individuellen Fall Optimale ausgewählt und getan werden. Das wird dazu beitragen, nicht nur die therapeutischen Ergebnisse insgesamt weiter zu verbessern, sondern den betroffenen Frauen wieder mehr Sicherheit zu geben und wird sich auch positiv auf das Vertrauensverhältnis zu den behandelnden Ärztinnen und Ärzten auswirken.

Mit 47.500 Erkrankungen im Jahr 2000 bleibt Brustkrebs die häufigste Krebskrankheit bei Frauen. In den letzten Jahren ist es nach letzten Schätzungen des Robert Koch-Instituts gelungen, die Überlebensrate von 73 auf 76 Prozent zu erhöhen. Das ist sehr erfreulich, bedeutet jedoch auch, dass nach wie vor viel zu viele Brustkrebspatientinnen dieses Ziel nicht erreichen. Immer noch sterben jedes Jahr rd. 17.800 Frauen an Brustkrebs. Deshalb wollen wir alles tun, die Todesrate weiter zu senken.

Mit den jetzt vorliegenden Möglichkeiten durch verbesserte Früherkennung mit Einführung des Mammographie-Screenings sowie durch konsequente Anwendung des aktuellen Stands des Wissens zu Diagnostik, Therapie und Nachsorge aufgrund der neuen Leitlinie sollte es gelingen, die Sterblichkeit an Brustkrebs weiter zu reduzieren und die Lebensqualität der betroffenen Frauen zu verbessern.“

WANC 06.04


 Artikel versenden  
 Artikel drucken


 
© Wordart 2002-24
Impressum  |   Erklärung zu Links  |   Nutzungsbedingungen  |   Haftungsausschluss  |   Datenschutz  |   Rechte
powered by webEdition CMS