Freitag, 29. März 2024

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Beratung durch den Arzt: Wichtige Informationen für die Patientin (Foto: DAK)

 

Positiver Gentest: Entscheidung für drastische Maßnahme

Frauen, bei denen der Gentest positiv ausfällt, lassen sich von dem Ergebnis in ihrer Therapieentscheidung beeinflussen. Sie wählen dann oft die drastischte Behandlung, um eine Erkrankung in der Zukunft auszuschließen. 

Bei fünf bis zehn Prozent der Brustkrebserkrankungen spielen genetische Einflüsse ein Rolle. In diesen Fällen sind die Brustkrebsgene BRCA1 oder 2 verändert. Häufig trifft es die Patientinnen in relativ jungen Jahren. Hinzu kommt ein hohes Risiko - zwischen 40 und 65 Prozent, dass die Krebserkrankung auf die zweite, gesunde Brust übergreift. 

Einen Gentest führte das Lombardi Cancer Center der Georgetown Universität in Washington bei 167 Brustkrebspatientinnen durch und bot diesen Frauen eine genetische Beratung an. Den Frauen mit einem positiven BRCA1/2-Test wurden die Therapieoptionen Brust erhaltende Operation oder Brustamputation (Mastektomie) unterbreitet. Wobei bei der Amputation zur Vermeidung einer Folgeerkrankung der Vorschlag gemacht wurde, gleich beide Brüste zu entfernen.

Von den 31 Frauen mit einem positiven Gentest entschieden sich nach der ärztlichen Beratung 48 Prozent für die drastischte aller Therapien und wählten die Entfernung beider Brüste. Von den Frauen mit einem negativen Testergebnis wollten nur 24 Prozent diesen radikalen Schritt tun. Frauen, die sich keinem Gentest unterzogen hatten, entschieden sich zu 4 Prozent für die komplette Amputation. 

Diese Studie zeigt, dass der positive BRCA1/2-Test sowie die Beratung des spezialisierten Arztes die Entscheidung der Patientinnen sehr beeinflussen. Nach Ansicht des Studienleiters Marc Schwartz "sollten Brustkrebspatientinnen über die Möglichkeiten eines Gentests und einer Beratung informiert werden, damit sie auf Grund einer breiten Information die Wahl ihrer Krebsbehandlung treffen können."

Denn bei einer Veränderung der BRCA-Gene schützt die brusterhaltende Therapie oder die Entfernung nur der erkrankten Brust nicht vor dem Risiko, dass der Tumor auf die gesunde Seite übergeht. Doch anstelle einer kompletten Amputation gibt es auch andere Möglichkeiten, das Krankheitsgeschehen zu überwachen: regelmäßige Mammographien oder die Magnetresonanztomographie

In keinem Fall handelt es sich um eine leichte Entscheidung. Das betont auch Beth Peshkin, ein weiterer Arzt, der die Studie begleitet hat: "Die Komplexität der ganzen Angelegenheit unterstreicht die Bedeutung des Gespräches zwischen Patient und Arzt, um alle Möglichkeiten zu erötern."

WANC 04.04
Quelle: Georgetown University Medical Center


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