Frauen, die wegen einer Brustkrebserkrankung behandelt wurden und danach schwanger werden, scheinen kein erhöhtes Risiko für eine Wiederkehr des Tumors zu haben. Auch vermindern sie dadurch ihre Überlebenschancen nicht.
"Es gibt keinen Grund, Frauen nach einer Brustkrebstherapie davon abzuhalten, schwanger zu werden," betont Aman Buzdar, Professor am M.D. Anderson Cancer Center der Universität Texas in Houston. Wenn schon, dann habe eine Schwangerschaft sogar einen gewissen schützenden Effekt gegen einen neuen Tumor, betonen die Wissenschaftler.
Ihre Erkenntnisse ziehen sie aus einer Studie, die sie bei 370 Frauen unternommen haben, die in den Jahren 1974 bis 1988 im Center auf Brustkrebs behandelt worden waren. Zum Zeitpunkt der Therapie war keine der Frauen über 35 Jahre alt. Durchschnittlich 13 Jahre begleiteten die Mediziner ihre Patientinnen. 47 wurden schwanger und 32 brachten dann auch ein Baby zur Welt.
Bei dem Vergleich der beiden Gruppen, Frauen mit oder ohne Schwangerschaft, fanden die Wissenschaftler keinen Hinweis, dass sich die Gefahr für einen Rückfall erhöhte. Im Gegenteil: Die Neuerkrankungsrate lag bei den Schwangeren sogar etwas niedriger. Ein Grund dafür könnte sein, dass die Frauen, die ein Baby bekamen, etwas jünger waren und ihr Brustkrebs in einem frühen Stadium entdeckt wurde.
Aber, so erläutert Buzdar, die hohen Hormonlevel während der Schwangerschaft können auch für den schützenden Effekt verantwortlich sein. "Die Östrogenmenge zu erhöhen oder zu verringern kann dabei helfen, das Tumorwachstum zu kontrollieren. Und während der Schwangerschaft produziert der Körper eine große Menge Hormone, was dazu beitragen könnte, die Krebszellen zu vernichten," erkärt Buzdar.
WANC 02.04
