Freitag, 29. März 2024

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Hormontherapie nach Brustkrebs: Erhöht die Rückfallquote

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Hormon-Ersatztherapie: Schwedische Forscher brechen Studie ab

Neue Nahrung erhalten die Diskussionen um die Hormon-Ersatztherapie (HRT). Jetzt veröffentlichen Schwedische Forscher, dass sie eine Studie an Frauen mit Brustkrebs abgebrochen haben. Grund: Bei Frauen mit vorausgegangenen Brustkrebs lag die Rückfallquote unter Hormonbehandlung wesentlich höher als bei Frauen ohne eine solche Therapie.

Über den Nutzen und die Gefahren einer Hormon-Ersatztherapie zur Linderung von Wechseljahresbeschwerden wird seit längerem intensiv gestritten. Inzwischen hat sich allerdings die Meinung durchgesetzt, dass eine Hormontherapie das Brustkrebsrisiko erhöhen kann. Und die Deutsche Gesellschaft für Senologie warnt schon seit einiger Zeit vor der Hormon-Ersatztherapie nach einer Brustkrebserkrankung. Wobei die Gesellschaft einräumt: "Das potenzielle Brustkrebsrisiko unter Hormonsubstitution ist umstritten."

Klarheit wollten sich anscheinend die Mediziner um Lars Holmberg vom Universitätskrankenhaus in Uppsala verschaffen. In der Studie sollten 1.300 Patientinnen untersucht werden, die an Brustkrebs erkrankt waren und zusätzlich und Symptomen von Wechseljahren wie Hitzewallungen und Schweißausbrüche litten. Diese Frauen sollten über einen Zeitraum von fünf Jahren beobachtet werden.

Tatsächlich nahmen an der Studie nur 345 Frauen teil, von denen 174 eine Hormon-Ersatztherapie und 171 keine erhielten. Dabei zeigte sich bereits nach zwei Jahren, dass in der Gruppe der mit Hormonen behandelten Frauen bei 26 die Brustkrebserkrankung erneut ausbrach. In der Gruppe, in der keine Hormone gegeben wurden, war das nur bei 7 Frauen der Fall.

Dieses Resultat veranlaßte die Wissenschaftler zu folgender Feststellung in ihrem im medizinischen Fachmagazin Lancet veröffentlichten Bericht: "Wir haben entschieden, dass diese Ergebnisse ein unannehmbares Risiko für die Frauen darstellt, die in der Studie eine Hormon-Ersatztherapie erhielten. Die Studie wurde am 17. Dezember 2003 abgebrochen." Darüber hinaus schreiben sie: "Wir haben die Frauen, die mit Hormonen behandelt wurden, angewiesen, die Behandlung abzubrechen.."

Alle Frauen werden jetzt weitere fünf Jahre regelmäßig beobachtet. Nach Ansicht von Lars Holmberg und seinen Kollegen sind weitere Studien notwendig, um den Grund für das erhöhte Risiko heraus zu finden. So ist denkbar, dass die Tumoren, die mehr Rezeptoren für Östrogen aufweisen, durch die zusätzliche Einnahme von Östrogenen zu einem erneuten Wachstum animiert werden.

WANC 02.04


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