Donnerstag, 28. März 2024

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Foto: Siemens Healthcare
Die Mammografie kann noch nicht zwischen gefährlichen und harmlosen Tumoren unterscheiden (Foto: Siemens Healthcare)

 

Mammografie entdeckt zu viele harmlose Tumore

Ist die Brustkrebsfrüherkennung sinnvoll? Befürworter sagen ja. Denn je früher der Tumor erkannt werde, desto besster. Eine neue Studie setzt dahinter Fragezeichen. Denn es werden zu viele Erkrankungen diagnostiziert, die sich als harmlos heraus stellen.

Eine von drei Brustkrebserkrankungen, die bei Mammografien entdeckt werden, stellt sich in der Folge als harmlos heraus. Nach der Auswertung von Daten aus fünf Ländern glauben Wissenschaftler des Nordic Cochrane Centre, dass immer wieder Frauen behandelt werden, obwohl deren Krebserkrankungen sich sehr wahrscheinlich nicht ausbreiten oder gar tödlich sein werden.

Dass zu viele Frauen mit Brustkrebs diagnostiziert werden, ist ein Problem der Früherkennung. Denn derzeit besteht keine Möglichkeit, zwischen gefährlichen und harmlosen Formen zu unterscheiden - alle werden behandelt.

Befürworter der Routineuntersuchungen argumentieren, dass die Mammografien entscheidend für die frühe Entdeckung von Krebszellen sind. Die dänischen Forscher ihrerseits geben zu denken, dass Vorsorgeuntersuchungen gegen Krebs zu einer Überdiagnose führen können.

Das Team betonen, dass die Entdeckung von harmlosen Krebserkrankungen, die sonst lebenslang klinisch nicht diagnostiziert worden wären, für die Betroffenen nur nachteilige Auswirkungen habe. Die Forscher analysierten eine ganze Reihe von Statistiken aus Großbritannien, Kanada, Australien, Schweden und Norwegen, die Programme zur Vorsorge eingeführt hatten.

Ob das Mammografiescreening nun mehr schadet als nutzt, ist schon länger umstritten. Sarah Cant von Breakthrough Breast Cancer betonte, sie hoffe, dass die Forschungsergebnisse die Frauen nicht daran hinderten, sich weiterhin untersuchen zu lassen. Sie gehe davon aus, dass die Vorteile auch einer falschen Diagnose größer wären als die möglichen Nachteile.

Julietta Patnick, die Leiterin des britischen Cancer Screening Programmes sagte, dass die Mammografie einer von acht Frauen mit Brustkrebs das Leben rette, weil ihre Tumoren ohne das Screening erst in einem fortgeschrittenem Stadium entdeckt worden wären.

WANC 01.08.09/ Quelle: British Medical Journal, pte


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